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15. März 202014. März 2020 4 Minutes

März: Selbstliebe

Selbstliebe

Das mit der Selbstliebe ist so eine Sache. Natürlich wissen wir, dass es wichtig ist, uns selbstzu mögen, aber mit der Umsetzung hapert es dann doch meistens ziemlich. Selbstliebe ist auch so ein Trendbegriff geworden, der sich quer über das Internet erstreckt und durch sämtliche Hashtags zieht. Überall lesen und hören wir, dass wir zuerst uns selbst lieben müssen, um eine gesunde Basis für alle weiteren Lebensbereiche zu schaffen. Soweit, so gut, aber wie sollen wir das anstellen?

Ich mag mich, ich mag mich nicht

Selbstliebe zu erlernen ist gar nicht so einfach, ganz unabhängig davon, ob man nun unter einer Depression leidet oder nicht. Natürlich erschwert eine Depression den Weg zur Selbstliebe zusätzlich, da Betroffene sich ohnehin schon kaum selbst leiden können. Aber wie gesagt, auch unabhängig von psychischen Erkrankungen kann es uns schwerfallen, uns selbst zu lieben. Oft ist es auch von unserer Tagesverfassung abhängig, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wohl wir uns in unserer Haut fühlen. Schlimm ist es allerdings, wenn wir uns permanent ablehnen und kein gutes Haar an uns selbst lassen. Denn dann tut sich ein tiefer Graben zwischen uns und unserer Selbstliebe auf, dessen Überwindung nahe zu unmöglich scheint.

Bin ich eine gute Freundin?

Meine Therapeutin stellte mir einmal eine sehr interessante Frage. Sie wollte wissen, ob ich finde, dass ich eine gute Freundin bin. Ich dachte kurz nach und kam dann zu dem Schluss, dass ich alles in allem doch eine gute Freundin bin. Mein intakter Freundeskreis würde dafür sprechen, so meine Argumentation. Und ich wusste, dass ich im Umgang mit meinen FreundInnen immer sehr bemüht und verständnisvoll war. Was sie dann aber wissen wollte war, ob ich mir selbst eine gute Freundin bin. Und da musste ich ehrlicherweise klar verneinen. Irgendwie paradox, dachte ich mir damals, dass ich einerseits für meine FreundInnen da war, diese bestärkte und unterstützte und mich selbst aber gleichzeitig komplett kühl und ablehnend behandelte.

FreundIn oder FeindIn?

Kurz darauf hörte ich einen sehr interessanten TED-Talk von Guy Winch zum Thema „How to practice emotional hygiene“ (den ich an dieser Stelle absolut empfehlen kann). Er beschrieb eine Szene, in der eine Frau bei ihrem Date versetzt wird. Als sie ihre Freundin anruft, reagiert diese mit abwertenden Sätzen wie „Kein Wunder, bei deinen breiten Hüften“ oder„Warum sollte so ein attraktiver und erfolgreicher Mann auch mit so einer Verliererin wie dir ausgehen wollen?“. Als ich das hörte, war ich entsetzt, wie konnte sie nur so mit ihrer Freundin reden? Noch dazu, nachdem diese ohnehin gerade besonders gekränkt worden war. „Und so jemand nennt sich Freundin“, dachte ich nur aufgebracht. Dann aber sprach Guy Winch den entscheidenden Unterschied an. Denn er fragte, ob wir ebenso erbost wären, wenn wir wüssten, dass nicht eine Freundin, sondern die Frau selbst all diese gemeinen Dinge zu sich gesagt hätte. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wir sprechen oftmals so boshaft und abwertend mit uns selbst, verurteilen uns für die kleinsten Fehler und machen uns selbst permanent runter. Würden wir so mit unseren FreundInnen umgehen, wäre das schlicht inakzeptabel. Warum ist es dann aber in Ordnung für uns, wenn wir uns selbst so schlecht behandeln?

You’ve got a friend in me

Und genau da erkannte ich einen Ansatz, dem ich versuchen konnte, zu folgen. Die meisten Tipps, Selbstliebe betreffend, waren für mich gefühlt zu weit weg von meiner Realität. Mir jeden Tag selbst zu sagen, wie toll ich mich finde, half mir meist nicht, weil ich davon innerlich kein bisschen überzeugt war. Aber jetzt hatte ich einen Anhaltspunkt, auf dem ich aufbauen konnte. Denn ich wusste, dass ich eine gute Freundin war, warum sollte ich dann nicht einfach versuchen, genauso mit mir selbst umzugehen, wie ich es mit meinen FreundInnen tat? Wenn ich wieder drauf und dran bin, mich selbst klein zumachen, dann versuche ich mir die Frage zu stellen, ob ich so auch mit meiner besten Freundin reden würde. Als Konsequenz versuche ich dann, mir selbst zumindest ansatzweise das gleiche Verständnis entgegenzubringen, wie meinen FreundInnen. Das gelingt mir natürlich nicht immer. Aber immer öfter. Und es verdeutlicht mir, dass es keineswegs in Ordnung ist, so abwertend mit sich selbst umzugehen. Für mich selbst ist es daher auch der fühlbarste Weg, Selbstliebe zu erlernen. Damit ich mir eines Tages selbst auch eine gute Freundin sein kann.

Annas Diary
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