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16. August 202025. Oktober 2020 3 Minutes

August: Depressionen und Beziehnung

Depression und Beziehung

Depression in der Partnerschaft kann durchaus ein sensibles Thema sein. Das habe auch ich so erlebt. Zu Beginn der Beziehung war es für mich eine große Überwindung meinem Freund zu sagen, dass ich an Depressionen leide. Zum einen war es das damit noch immer verbundene Stigma, das mir Sorgen bereitete, zum anderen aber auch die Frage, wie man so ein Thema überhaupt ansprechen soll. Natürlich ist es wichtig, das Stigma zu brechen und niemand soll sich für eine psychische Erkrankung schämen müssen – aber dennoch ist es zugleich ein zutiefst persönliches Thema, bei dem man sich schnell sehr verletzlich fühlen kann.

Ein Blick hinter die Maske

Wir dürfen nicht vergessen – die meisten psychischen Erkrankungen sind zunächst für die Außenwelt nicht sichtbar. Und nur, weil ein Mensch beispielsweise an Depressionen leidet, heißt das nicht, dass er das ununterbrochen tut. Bei mir kommt die Depression meist in Phasen, dazwischen habe ich dann (Dank meiner Therapie immer längere) Phasen, in denen es mir auch sehr gut geht. Viele tragen ihre Depression im Stillen mit sich, das Umfeld bemerkt es lange Zeit nicht. Daher werden auch Partner*innen in einer Beziehung nicht zwingend gleich zu Beginn darauf aufmerksam. Das hat auch keinesfalls mit mangeln dem Einfühlungsvermögen oder fehlender Achtsamkeit zu tun, denn Menschen mit psychischen Erkrankungen können diese, wie bereits erwähnt, aus Selbstschutz häufig gut hinter einer Maske verbergen.

Wenn die Schutzmauern fallen

Wenn sich nun aber eine immer engere Verbindung in einer Partnerschaft aufbaut, kommt man selbst mit der Zeit an einen Punkt, an dem man immer mehr Schutzmauern und Masken fallen lässt. Als ich damals in der Situation war, wusste ich, dass ich meinem Freund gerne von meiner Depression erzählen würde. Ich hatte große Angst, dass er mich danach vielleicht anders sehen würde und alle Vorurteile Depressionen gegenüber ploppten plötzlich vor meinem inneren Auge auf. Irgendwann wollte ich ihm aber davon erzählen und sprach es zunächst noch sehr zögerlich an. Ich war sehr erleichtert, als er nicht ablehnend, sondern bestärkend reagierte. Er sagte, dass er mich jederzeit auch diesbezüglich unterstützen würde, wofür ich sehr dankbar war. Denn ich hatte in der Vergangenheit auch schon gegenteilige Erfahrungen machen müssen.

Klare Kommunikation

Er selbst leidet unter keiner psychischen Erkrankung, weshalb ich so gut es geht versuche, ihm diese Situation etwas begreiflicher zu machen. Manchmal war er nicht sicher, ob wieder ein depressiver Schub im Anmarsch war, wenn ich mal traurig oder niedergeschlagen war. Deshalb habe ich mit der Zeit gelernt, ihm gegenüber hier so klar wie möglich zu kommunizieren, damit er sich auskennt. Nicht jedes Gefühl von Traurigkeit muss automatisch wieder eine depressive Phase sein, jeder von uns hat mal weniger gute Tage.Weil das Partner*innen aber natürlich nicht erraten können, finde ich hier eine offene Kommunikation sehr wichtig, um Missverständnisse zu vermeiden.

Einander verstehen und miteinander wachsen

Wichtig ist auch gegenseitiges Verständnis. Ich muss akzeptieren, dass mein Freund viele Dinge, die Depression betreffend, als nicht Erkrankter einfach nicht nachvollziehen kann. Umgekehrt weiß auch er, dass die Depression ein Teil von mir ist. Niemand muss sich gezwungen fühlen, in einer Partnerschaft von seiner psychischen Erkrankung zu berichten, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es das Miteinander vereinfacht und gleichzeitig ein tieferes Gefühl von Verbundenheit entstehen kann. Für mich war es auch ein weiterer wichtiger Schritt um nochmals zu erkennen, dass ich auch mit Depression ein liebenswerter Mensch bin. Denn wir Betroffenen dürfen nicht vergessen, dass wir weitaus mehr Seiten haben, als nur unsere Depression und dass diese uns keinesfalls definiert.
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