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Was Neuausrichtung mit Kommunikation zu tun hat.

von | 1 Jul 2020 | COACHCAST, NEUAUSRICHTUNG

5 Schritte zu einer erfolgreichen Neuausrichtung

Häufig beschleicht uns das Gefühl, dass sich etwas irgendwie nicht richtig anfühlt und wir fragen uns: Bin ich noch auf Kurs? Wir wissen, dass irgendwas nicht stimmt. Oft können wir es aber gar nicht richtig benennen. Vielleicht schauen wir auch absichtlich in eine andere Richtung und laufen einfach weiter. Dabei ist es immer ratsam, von Zeit zu Zeit eine Kurskorrektur vorzunehmen und sich neu auszurichten. Neuausrichtung bedeutet dabei erst einmal nichts anderes, als eine aktive Veränderungsbereitschaft. Gepaart mit Willenskraft und Disziplin entsteht eine unglaubliche Dynamik, mit der wir unsere eigenen Ziele konsequent verfolgen können.

Wem klar ist, dass er nicht weitermachen möchte wie bisher, der hat schon die Siebenmeilenstiefeln angezogen und den ersten Schritt gemacht. Aber auch wenn wir deutlich merken, wir stehen an einem Wendepunkt, und wissen, wir müssen etwas tun, wissen wir oft gar nicht was. Ich möchte Ihnen fünf erste Schritte zeigen, damit Sie nach dem ersten Schritt auch die nächsten Meilen meistern.

Schritt 1: Sichtweise ändern ­– Die Macht des Paradigmenwechsels

 Wir nehmen die Welt aus unserer eigenen Perspektive wahr. Wir sehen unsere Freunde, unsere Kollegen, unsere Arbeit und unsere Erfahrungen durch unsere ganz persönliche Brille. So wie wir die Welt bisweilen erlebt haben, sehen, denken, fühlen und verhalten wir uns.

Die gute Nachricht: Wenn wir uns nicht gut fühlen, können wir den Hebel bei uns selbst ansetzen. Wir sind dabei nicht von anderen oder unserer Umwelt abhängig. Wir müssen die Dinge „nur“ anders betrachten. Dann können wir auch unser Verhalten angleichen.

Um das eingeschränkte Bewusstsein und die eigene Wahrnehmung einmal anders betrachten zu können, arbeite ich in meinen Coachings häufig u.a. mit einer Übung, die dies deutlich macht. Die Aufgabe ist recht simpel: Beschreiben Sie einen Gegenstand. Ich mache die Übung ebenfalls mit und danach suchen wir nach Überschneidungen. Häufig wird deutlich, dass meine Kunden und ich einen völlig anderen Blick auf den Gegenstand haben. Das zeigt, wie stark unsere Konditionierung unsere Wahrnehmung beeinflusst. Übertragenen wir das auf unser Leben, heißt das, die Einflüsse aus Familie, Schule, Verein, Arbeitswelt, Freundeskreis, Kollegium und unsere aktuellen sozialen Einstellungen haben eine unbewusste Wirkung auf uns. Daher erarbeiten wir erst einmal gemeinsam eine reale, perspektivisch-ausgerichtete Sichtweise auf die Situation, die sich nicht mehr passend anfühlt. Dabei stehen gangbare Lösungen im Vordergrund. Im Klartext: Um Veränderungen vorzunehmen, müssen wir unsere Einstellung und unser Verhalten erst einmal ändern (wollen).

Schritt 2: Schnelle Lösungen – Unsere Art, das Problem zu sehen, ist das Problem

 Die Fähigkeit, eigene Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment auszurichten, ohne ihn zu bewerten, ist eine hohe Kunst, aber auch der Schlüssel zu uns selbst. Sie haben es in der Hand, sich zu sorgen oder gut für sich zu sorgen. Viele bewundern Menschen, die augenscheinlich persönliche Reife oder Stärke besitzen. Sie suchen nach der Strategie, um es ihnen gleich zu tun. Aber es gibt keine Patentlösung oder einen nutzbaren Ratschlag, der für alle gilt. Soziales Aspirin hilft nur akut und schnell. Der chronisch schlechte Zustand ist damit nicht behoben. Wenn wir uns doch schon viel Mühe geben, an uns zu arbeiten, darf es doch auch längerfristigen Nutzen bringen, oder? Nachhaltigkeit ist hier Trumpf.

Wir sollten verstehen, dass wir kontinuierlich an unserer Neuausrichtung arbeiten müssen. Einmal einen Weg zu beschreiten heißt nichts anderes als am Ball zu bleiben und etwaige Kurskorrekturen vorzunehmen. Einmal fundamental aufräumen und schauen, wie unsere Art, die Probleme zu sehen, Hauptbestandteil bei der Suche nach Lösungen ist. Wir brauchen also eine neue Ebene des Denkens, bei der wir liebgewonnene Gewohnheiten hinterfragen. Das ist eine unabdingbare Verpflichtung uns selbst gegenüber.

Schritt 3: Proaktivität – Die Initiative ergreifen

 In unserer Natur ist verankert, zu machen und nicht „gemacht“ zu werden. So können wir statt uns als Opfer zu fühlen, unsere Reaktion auf die Umstände frei wählen, um neue Kraft, für neue Lebensumstände selbst zu schöpfen. Die Initiative zu ergreifen, bedeutet aber nicht, unangenehm oder aggressiv zu werden. Es bedeutet vielmehr, unsere Verantwortung dafür anzuerkennen, das Dinge passieren. Diese Verantwortung uns selbst gegenüber ist immer da. In tief emotionalen Zuständen manchmal nur verschüttet, aber jederzeit wiederabrufbar.

Neuausrichtung bedeutet in diesem Zusammenhang, sich mit sich zu versammeln und auszuloten, was es für Möglichkeiten für neue Wege, Gedanken, Meinungen, Karriereschritte, etc. gibt. Besonders interessant sind dabei die bisher unsichtbaren Qualitäten. Manchmal brauchen wir ein wenig Unterstützung, das Unsichtbare sichtbar zu machen und durch eine pro-aktive Sicht unseren Einflussbereich zu vergrößern.

Schritt 4: Fahrplan­ – Am Anfang das Ende im Sinn haben

 Strukturiert und systematisch läuft alles besser – auch eine Neuausrichtung. Fragen Sie sich also:

  • Welche Optionen haben wir in vorliegender Situation?
  • Was ist realistisch?
  • Über welche Kompetenzen verfüge ich und welche kann ich gut einsetzen oder nutzen?
  • Welche kreativen Kooperationen gibt es?
  • Bis wann soll was erledigt sein?

Ich rate jedem, der sich neu ausrichten möchte, dringend, sich vorab einen Zeitplan zu erstellen. Dabei ist immer wichtig, viel Raum und Zeit für Recherche, Pausen und Kreativität einzuplanen. Und bei beruflichen Veränderungen nicht zu vergessen: Was sagt der Markt? Wir befinden uns derzeit in einem großen Veränderungsprozess. Da sind plötzlich auch Dinge möglich, mit denen wir nicht gerechnet hätten.

Wir brauchen Zeit, Geduld, Engagement, Geschick und Einfühlungsvermögen uns selbst gegenüber, um uns neuen Werten und Strukturen zu öffnen. Druck ist einfach kein guter Geselle. Bei der Neuausrichtung geht es nicht um eine kurzfristige Orientierung. Was wir vielmehr brauchen sind Visionen, Perspektiven, Disziplin, Kontrolle und einen kreativen Raum. In krisenhaften Zuständen ist das sehr, sehr schwer zu schaffen. Machen wir uns aber bewusst, wo wir stehen und wo wir hinwollen, gelingt es. Einfach nur weg, reicht nicht. Unsere Talente, unser Wille sowie Kompetenzen und Motivatoren geben uns aber Aufschluss über unser Ziel.

Schritt 5: Rollenklärung – Selbstmanager werden

Wir müssen unsere Rollen kennen, die wir besonders gerne einnehmen, sowie Klarheit über die Rollen erlangen, die uns eher lästig sind. Neuausrichtung bedeutet ja nicht unbedingt, Altes loszulassen, sondern es kreativ und konstruktiv mit auf den neuen Weg zu nehmen. Und was wir unbedingt loswerden wollen, können wir erstmal ruhen lassen. Im eigentlichen Sinne: einfach lassen. Die meisten haben durch die Krisenzeit gelernt, sich flexibel neuen Gegebenheiten anzupassen. Dieses neue Wissen um sich selbst ist sehr nützlich. Sich zu erkennen ist der beste Ratgeber, um sich neu auszurichten. Falls Sie sich unwohl mit irgendwas fühlen oder hadern, ist das ein klares Anzeichen dafür, das sie was verändern wollen und für meinen Geschmack auch sollten.

Nehmen Sie sich daher ernst. Fühlen Sie in sich rein oder führen Sie einen inneren Dialog darüber, wo es haken könnte. Die Antworten dazu liegen bereits in Ihnen. Oder Sie lassen sich von unserer neuen Coach-Cast Folge 3 zum Thema Kommunikation und Gesprächsstil inspirieren. Was all das mit Kommunikation und Wirkung zu tun hat, erfahren Sie dort. Ich wünsche Ihnen viel Spass dabei.

Imagefilm Musik: Walking on Air von Frametraxx

 

 

Anke Nennstiel

Anke Nennstiel

Mein Plog und Podcast ist ein Herzensprojekt von mir. Und wie Sie sich sicher denken können, gab es in meinem Leben mindestens einen großen Wendepunkt. Er hat mich nach 20 Jahren Managementerfahrung bei RTL-Television letztendlich hierhin geführt. Ihm verdanke ich das wunderbare Leben, dass ich heute führe. Ich unterstütze Menschen leidenschaftlich gerne dabei, ihre eigenen Wendepunkte – ob freiwillige oder unfreiwillige – für sich zu nutzen.

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